Das längste Land der Erde

Mit dem Camper Chile entdecken – eine Reise durch das Land der Kontraste, das für jeden Reisenden etwas Besonderes bereithält. Alle Abenteurer finden unerforschte Pfaden, alle Kulturbegeisterten, können in die reiche Geschichte und Tradition eintauchen und alle Naturliebhaber werden sich immer wieder an Schönheit und Vielfalt der atemberaubenden Landschaften erfreuen. Hinzu kommen die unterschiedlichen Klimazonen, die ganzjährig zum Urlaub machen einladen und die ungewöhnliche Geografie. 4300 km misst Chile in der Länge und 180km in der Breite.
Dazu kommen Superlative en masse: Hier gibt es die trockenste Wüste der Welt, die Atacama. Es regnet nur alle paar Jahre mal, dann wird es ganz kurz bunt: Die Wüste lebt! Neben den großen Gletschern in Patagonien erwartet Sie der Nevados Ojos del Salado an der Grenze zum Nachbarland Argentinien. Mit einer Höhe von 6893 m ist er der höchste aktive Vulkan der Erde. Am Rande der Atacama liegt das höchstgelegene Geysirfeld der Welt: El Tatio. In 4500 Metern über Meeresspiegel spucken jeden Morgen in der Dämmerung mehr als 80 Geysire heißen Wasserdampf bis zu 6 Meter in die Lüfte.
Die weltweit höchste Konzentration an Observatorien findet sich ebenfalls hier: In den hoch­ge­le­genen Gegenden der Anden mit geringer Luftfeuchtigkeit, fast keiner Luftverschmutzung und an 360 Tagen im Jahr mit klarem Himmel herrschen hier die idealen Bedingungen zum Beobachten der Sterne.


Ihr Urlaubscamper in Santiago de Chile

Camper Mietpreis pro Tag im Jahresverlauf

MonatJanuarFebruarMärzAprilMaiJuniJuliAugustSeptemberOktoberNovember Dezember
Preis € 170€ 170€ 160€ 150€ 150€ 155€ 135€ 135€ 145€ 150€ 160 € 160

Beispielhaft anhand der günstigsten Preise pro Tag für einen Truck Camper (Preise variieren je nach Verfügbarkeit und Buchungszeitraum)

Unsere Erfahrung

Natalie Bremke ist Chile-Expertin für Rent A Camper

Unsere Mitarbeiterin Natalie Bremke steht seit vielen Jahren in engem Kontakt mit unserem Vermietpartner in Südamerika – bei Fragen kann man sich immer an sie wenden.

Natalie Bremke

Für Sie erreichbar unter: +49 2233 / 92 81 581

Video: Reiseberatung Chile

Im Video teilt Gero Spoerer seine persönliche Erfahrung zu Chile. Er stellt die unterschiedlichen Fahrzeugtypen und unseren Vermietpartner vor. Überdies gibt es viele wertvolle Tipps zu Campingplätzen und nützlichen App Empfehlungen zur Stellplatz-Suche.

Auch die Erfahrungen von Natalie Bremke durch Chile fließen in dieses Video ein.

Mit dem Camper durch Chile – 2 Wochen Roadtrip voller Natur und Abenteuer

Chile ist ein Land voller Gegensätze. Freuen Sie sich auf eine Reise zwischen der trockensten Wüste der Welt, majestätischen Andengipfeln und eisigen Gletschern im tiefen Süden. Auch zu entdecken gibt es lebendige Städte, wie beispielsweise Santiago, oder aber geheimnisvolle und noch unberührte Landschaften in Patagonien.

In etwa zwei Wochen können Sie zwar nicht die gesamte Bandbreite dieses spektakulären Landes erkunden, aber dennoch einige Highlights Südamerikas entdecken. Aber Achtung: Chile ist knapp 4300 km lang! Man sollte die langen Strecken also nicht unterschätzen und sich schon vorab Gedanken machen, auf welchen Teil man seine Reise beschränkt. Natalie Bremke war selbst mit Camper in Chile unterwegs und gibt Ihnen untenstehend einige Einblicke in Ihre Erfahrungen und Eindrücke ihres Roadtrips.



Etappe 1: Übernahme des Campers in Puerto Montt, über den Alerce Andino nach Puerto Varas

Die Station in Puerto Montt des Vermieters Holiday Rent RV befindet sich direkt am Flughafen in Puerto Montt – da wir aber die Nacht vorher in der Stadt waren, sind wir mit einem Uber wieder zurück zur Station gefahren, wo man uns schon erwartet hat.

Nach circa anderthalb Stunden Einführung in den Camper und dem Unterschreiben der Dokumente sind wir erst einmal zum Supermarkt gefahren, um uns richtig einzudecken. Nach einem kleinen Ausflug zum Nationalpark Alerce Andino haben wir das Hostal Climbhouse in Puerto Varas angesteuert, um uns dort mit unserem Vermietpartner Camper Travel Chile zu treffen.

Etappe 2: Kolibri-Sichtung bei den Petrohue-Wasserfällen!

Nach einem leckeren Frühstück in der Hostelküche sind wir weiter zum Ausflugsort des Petrohue-Wasserfalls gefahren, der sehr touristisch aufgebaut ist (Holzstege, Toiletten, ein Café und ein Laden) und entsprechend auch Eintrittsgeld kostet.

Es gibt eine wunderschöne Aussichtsplattform, aber auch kleinere Wanderwege, die man bestreiten kann. Wir haben Kolibris gesehen! Danach sind wir noch weitergefahren zum Lago todos los Santos, an dem es viele Ausflugsboote gibt, aber eben auch schwarzen Sand direkt am See.

Etappe 3: Entspannung in den heißen Quellen bei Puyehue

Nachdem wir bereits am vorherigen Nachmittag bei den Termas Aquas Caliente im Nationalpark Puyehue angekommen waren und es uns dort vor dem Abendessen in den Thermen haben gutgehen lassen (der Eintritt war im Übernachtungspreis inklusive), konnten wir nach einer Nacht voller Sternschnuppen am nächsten Tag eine Wanderung durch den Nationalpark genießen. Genauso wie in allen anderen Nationalparks sind die Wanderungen extrem gut ausgeschildert.  Danach ging es weiter Richtung Neltume.

Etappe 4: Wunderschöne Wanderung durch den Nationalpark Huilo Huilo

Nach einer wunderschönen Nacht auf einem bewaldeten Campingplatz am Río Chanchán und einem kleinen Abstecher für frisches Brot in einem Supermercado, haben wir eine ausführliche Wanderung im Reserva Biológica Huilo Huilo gemacht, durch Wälder und Wiesen, und an Wasserfällen vorbei.

Das Reservat ist bekannt für seine reiche Artenvielfalt vor allem an endemischen oder bedrohten Arten. So kann man hier mit ein wenig Glück den Huemul-Hirsch, den Darwin-Frosch oder den Pudú-Hirsch beobachten.

Verschiedene Forschungsprojekte, u.a. die Fundación Huilo Huilo, setzen sich dort besonders für den Schutz von bedrohten Arten ein und arbeiten eng mit lokalen Gemeinschaften zusammen, um nachhaltige Entwicklungsprojekte zu fördern.

Etappe 5: Mondlandschaft und Wasserfälle beim Conguillío Nationalpark

Nach einem Frühstück und zwei Kaffees (pro Person natürlich) in einem kleinen, sehr hippen Café im netten Ort Villarrica, fuhren wir direkt weiter zum südlichen Eingang des Nationalparks Conguillío.

Gen Nachmittags kamen wir an auf dem Campingplatz Agrocamping kiñeco y cabaña, der nicht nur mit heißen, sauberen Duschen und sehr netten Besitzerinnen glänzen konnte, sondern vor allem mit einem Wanderweg durch Lavagestein, am Fluss und Wasserfall entlang. Unglaublich!

Etappe 6: Der Besuch bei der Araucaria Madre mit Blick auf den Vulkan

Den ganzen Tag sind wir im Nationalpark Conguillío unterwegs – der in unseren Augen schönste Nationalpark auf unserer Strecke. Hier gibt es wirklich alles: Vulkane und Lavalandschaften, riesige Araukarien und Lagunen, unter anderem auch die grüne Lagune, wo wir die legendären Pumas zumindest gerochen haben.

Etappe 7: Entspanntes Grillen am Wasser bei Chillán

Weil wir noch ordentlich Strecke fahren mussten, haben wir uns entschieden, einen Tag zu fahren – eigentlich wollten wir wieder Richtung Berge, aber da vor Waldbränden gewarnt wurden, sind wir zurückgefahren und haben dann bei Chillán auf einen Campingplatz übernachtet. 

Auch die Region um Chillán ist reizvoll und hat durchaus einiges zu bieten: Ganz in der Nähe befinden sich die Nevados de Chillán – ein beliebtes Skigebiet mit über 20 markierten Pisten – auch „Las Tres Marías“, die längste Skipiste in ganz Südamerika!

Aber auch wer außerhalb der Saison hier ist kann sich freuen, und zwar auf die Termas de Chillán. Die Thermalbäder, welche reich an Eisen, Schwefel, Mangan, Magnesium und Kalium sind, sind genau der richtige Ort um zwischen den ganzen Eindrücken zur Ruhe zu kommen und zu entspannen.

Etappe 8: Bei Regen ist ein Camper mit Kabine gleich doppelt so gemütlich!

Was hatten wir für ein Glück mit dem Wetter – Regen gab es tatsächlich nur an unserem Ankunftstag in Puerto Montt, und dann noch einmal auf unserem Weg zum Altos de Lircay Nationalpark.

Weil der ausgesuchte Campingplatz auch etwas ungemütlich war, haben wir den Nachmittag Karten gespielt, Musik gehört und Wein und Tee getrunken – in einem Camper mit Kabine und damit auch richtigem Wohnraum auch richtig gemütlich.

Bei gutem Wetter ist der Nationalpark absolut einen Besuch wert, denn auch hier beherbergt es eine reiche Vielfalt an Tieren und Pflanzen, wie unter anderem der Nationalpflanze Chiles, die Lapageria.

Auch geologische Highlights hat der Park zu bieten. Eines der bekanntesten ist das Eladrillado, eine flache Hochebene mit rechteckigen Felsplatten, die in der Vergangenheit allerlei Spielraum für Spekulationen geboten hat – die Wanderung dorthin lohnt sich allenfalls schon wegen des fantastischen Ausblicks auf die umliegenden Anden und Vulkane wie bspw. den Descabezado Grande und Cerro Azul.

Etappe 9: Durch den Nebel im Nationalpark Altos de Lircaysind das Kühe?

Mehr oder weniger ausgeschlafen ging es dann morgens direkt zum Nationalpark Altos de Lircay. Leider war es den Vormittag über sehr nebelig, sodass wir nicht zur Lagune auf den Berg gewandert sind, dafür haben wir dann kleinere Wanderungen mit Kuh-Unterbrechungen gemacht mit fantastischen Ausblicken auf Berge und Tal.

Dann ging es weiter über Stock und Stein Richtung Nationalpark Radal Siete Tazas, nachmittags wieder mit strahlendem Sonnenschein im Tal.

Etappe 10: Wildcampen im Radal Siete Tazas mit toller Aussicht

Das Ende genauso wie der Beginn: Im Nationalpark Radal 7 Tazas, der bekannt ist für seine außerordentlich schönen Wasserfälle und die darunter liegenden kristallklaren Becken. Seinen Namen „Siete Tazas“ verdankt der Park auch den 7 Felsbecken, die das Wasser über die Jahrtausende hinweg in das vulkanische Gestein hineingefressen hat.

Die Flora des Parks ist ebenso beeindruckend wie die Wasserfälle – heimische Baumarten, unter anderem Coigüe, Raulí und Roble fühlen sich hier wohl und bieten den exotischsten Tieren eine Heimat.

Die Wasserfälle sind in der Tat wunderschön, aber leider auch sehr touristisch – auf einmal waren wir nicht mehr allein, wie in den letzten Tagen. Das liegt wohl auch daran, dass der Park sehr gut ausgebaut ist und zahlreiche Möglichkeiten zum Campen, Schwimmen und Wandern bietet.

Von da an sind wir die letzte Strecke zu Christiane gefahren, die Mitarbeiterin bei Holiday Rent, die uns netterweise abends zu sich nach Hause eingeladen hatte. Ein echt schöner letzter Abend.

Etappe 11: Abgabe des Campers bei Santiago de Chile: alles ganz einfach!

Und dann war es auch schon wieder vorbei – morgens sind wir mit Christiane nach Colina zur Station von Holiday Rent RV gefahren, um dort den Camper abzugeben. Wir vermissen die Reise und den Camper immer noch! Dafür hatten wir dann noch einen vollen Nachmittag und Abend in Santiago, ehe es weiter nach Buenos Aires ging. 

Unsere Vermieter

Logo Holiday Rent

Holiday Rent

Ohne Zweifel Holiday Rent ist einer der besten Vermieter in Südamerika. Professionell, hilfsbereit und gerne auch mit schwäbischer Einweisung in den Camper.

Der Hauptsitz ist in Santiago, die Fahrzeug können jedoch überall in Empfang genommen werden.

Logo Camper Travel Chile

Camper Travel Chile

Netter Betrieb, der als Hersteller von Wohnmobilkabinen bekannt wurde. Gero Spoerer hat Camper Travel Chile 2018 kennengelernt. Gute Fahrzeuge und immer prima gepflegt.

Der Hauptsitz ist in Santiago, die Fahrzeug können jedoch überall in Empfang genommen werden.

Logo Kawascar Chile

Kawascars

Kleiner Betrieb mit Campervans und Mietwagen mit Dachzelt im Süden Chiles. Der Hauptsitz von Kawascars ist in Punta Arenas ganz im Süden Patagoniens. Es gibt aber auch Stationen in Puerto Montt und Coyhaique. Die Camper bleiben 2-3 Jahre in der Flotte.

Die Camper bleiben 2-3 Jahre in der Flotte. Chef des Unternehmens ist ein Isländer.


Wann ist die beste Reisezeit für Chile?

Gegenfrage – Norden oder Süden? Die Preise richten sich nach der besten Reisezeit im Süden, weil die meisten Gäste nach Patagonien wollen und das ist im Sommer, also unserem europäischen Winter. Im chilenischen Winter ist es in Patagonien einfach kalt, nass und windig. Die geografische Vielfalt dieses langgestreckten Landes, das sich vom tropischen Norden bis zum kalten Süden erstreckt, bedeutet, dass das Wetter und die klimatischen Bedingungen stark variieren können. Der Norden Chiles, insbesondere die Atacama-Wüste, ist am besten in unserem europäischen Sommer zu besuchen, weil es dann in Chile nicht zu heiß wird.

Klimadiagramm Santiago de Chile

Klimadiagramm Chile

Frühling (September bis November)

Der Frühling in Chile ist charakterisiert durch eine erfrischende Brise, blauen Himmel und blühende Blumen, wodurch die Landschaft zum Leben erweckt wird. Besonders empfehlenswert für einen Besuch sind während dieser Jahreszeit die zentralen und nördlichen Regionen Chiles. In der Hauptstadt Santiago und den umliegenden Regionen sind die Temperaturen angenehm mild und bewegen sich zwischen 15°C und 25°C, was ideale Bedingungen zum Sightseeing und für Outdoor-Aktivitäten bietet. Die Atacama-Wüste, bekannt als der trockenste Ort der Welt, präsentiert sich im Frühling mit Temperaturen, die tagsüber auf über 20°C steigen können, jedoch nachts deutlich abfallen können. Im Süden des Landes, in Patagonien, beginnt der Frühling allmählich, sich zu zeigen, doch das Wetter kann immer noch unvorhersehbar sein, mit Temperaturen zwischen 5°C und 15°C. 

Sommer (Dezember bis Februar)

 Der Sommer ist die beste Jahreszeit, um die südlichsten Teile Chiles, insbesondere Patagonien, zu besuchen. Die Temperaturen bewegen sich hier zwischen 10°C und 20°C. Die Tage sind lang, meist sonnig und bieten perfekte Bedingungen für Wanderungen und Erkundungstouren durch die atemberaubende Landschaft mit ihren Gletschern, Fjorden und Bergen. In Santiago und der zentralen Region hingegen steigen die Temperaturen oft auf über 30°C, was den Sommer zur heißesten Jahreszeit macht. Die Atacama-Wüste bleibt auch im Sommer tagsüber warm mit Temperaturen um die 20°C, kühlt aber nachts stark ab, was zu einer beeindruckenden Temperaturspanne führt. 

Herbst (März bis Mai)

Der Herbst ist eine besonders schöne Zeit, um die Weinregionen Chiles zu besuchen. Während der Weinlese sind die Weinberge ein Anblick für sich, da sie in leuchtenden Farben erstrahlen. In Santiago und der zentralen Region liegen die Temperaturen zwischen angenehmen 10°C und 20°C, was ideale Bedingungen für Weintouren und Verkostungen bietet. Im Süden des Landes beginnt das Wetter kühler zu werden, mit Temperaturen zwischen 5°C und 15°C. Trotz der sinkenden Temperaturen bleibt die Atacama-Wüste tagsüber warm und bietet auch in dieser Jahreszeit ein einzigartiges Erlebnis. 

Winter (Juni bis August)

Der Winter in Chile kann eine herausfordernde, aber auch eine faszinierende Zeit sein. In Patagonien kann das Wetter kalt und oft stürmisch werden, mit Temperaturen, die oft unter 0°C fallen. Dies macht es zu einer weniger beliebten Zeit für einen Urlaub, bietet aber auch für alle die ein Winter-Abentuer suchen atemberaubende Landschaften. Im Norden und in der zentralen Region des Landes ist das Wetter wesentlich milder, mit Temperaturen zwischen 10°C und 20°C in Santiago und sogar wärmeren Temperaturen in der Atacama-Wüste.


Chile mit dem Camper

Startpunkt für Ihre Tour mit dem Allradcamper ist in der Regel Santiago de Chile. Die Hauptstadt, inmitten von Wein- und Obstgärten gelegen, befindet sich in Nähe der Hochanden und gleichzeitig nur 1,5 Stunden von der Pazifikküste entfernt. Sie liegt fast genau in der Mitte zwischen dem nördlichen und dem südlichen Teil des Landes.

Nun haben Sie die Qual der Wahl: Sollen es eher Wüstenlandschaften, heiße Quellen, Salzseen und verlassene Salpeterstädte sein, oder interessieren Sie sich mehr für den grünen Süden mit schneebedeckten Vulkanen, Gletscherseen, dunklen Urwäldern und einer zerklüfteten Fjordlandschaft? Hier sind Feuerland, Kap Hoorn und die Antarktis nicht mehr weit.

stilisierte Landkarte von Chile mit eingezeichneten Vermietstationen

Der große Norden

Straßenzug einer Altstadt in Chile
Allradcamper mit Kabine steht vor chilenischem Bergpanorama auf einer Hochebene

Der Gran Norte erstreckt sich über 1000 km von Arica über Iquique und Antofagasta bis Taltal.

Arica, die nördlichste Stadt Chiles, gehörte bis 1880 noch zu Peru. Die Stadt des ewigen Frühlings liegt über 2000 km von Santiago entfernt. Dort herrscht Wüstenklima, d.h. es regnet nie! Dennoch braucht man auf Wasser nicht zu verzichten; der malerische Pazifikstrand ist nah, verlockt zum Baden und – je nach Jahreszeit mit unterschiedlich hohen Wellen – zum Surfen. Sehenswert ist auch die Iglesia San Marcos, 1875 vom Erbauer des Eiffelturms als Fertigbau-Eisenkonstruktion errichtet. 12 km von Arica entfernt liegt das Azapa-Tal. Dort befindet sich das archäologische Museum San Miguel, in dem man sich über präkolumbische Kulturen der Region informieren kann. Highlight: die Chinchorro-Mumien. Wissenschaftler fanden heraus, dass sie vermutlich mehr als 7600 Jahre (!) alt sind.

Wenn Sie in südlicher Richtung der Ruta 5, der Panamericana, folgen, liegen kurz vor Iquique zwei verlassene Salpeterstädte, Humberstone und Santa Laura. Sie sind heute Industriemuseen. Iquique ist eine der schönsten Städte Chiles mit ihrem Wahrzeichen, dem Uhrturm und einer Besonderheit: hölzernen Fußwegen. Als beeindruckendstes Gebäude gilt das Centro Espagnol, das vor etwas mehr als hundert Jahren im maurisch-spanischen Stil für die spanische Kolonie Iquiques erbaut wurde. Lohnenswert ist ein 600 m hochgelegener Aussichtspunkt, von dem man einen wunderbaren Blick über die Stadt, auf den Pazifik und auf El Dragón, eine mehrere hundert Meter hohe Sandddüne, geboten bekommt. Bei einer Hafenrundfahrt haben Sie die Möglichkeit, etwas über Chiles Seehelden Arturo Prat zu erfahren und sein dort gesunkenes berühmtes Schiff  Esmeralda. Nebenbei können Sie Seehunde, Seelöwen und Pelikane beobachten.

Um ins Valle Dinosaurio zu gelangen, verlassen Sie die Panamericana vorübergehend in südöstlicher Richtung. Durch die extreme Trockenheit der Atacama-Wüste haben sich in einer Schlucht Dinosaurierspuren an den Lehmwänden erhalten. Sie sollen sage und schreibe 100 Millionen Jahre alt sein!

Auf dem Weg nach Antofagasta, der größten Stadt des Gran Norte, liegen gleich eine ganze Reihe von Attraktionen: rund um die Oase San Pedro de Atacama die Ruinen der Festung Quitor aus dem 12. Jh., dann das „Tal des Todes“, welches zum Dünensurfen mit dem Sandboard einlädt, das „Valle de la Luna“ mit seinen atemberaubenden Sonnenuntergängen, und schließlich das höchste Geysirfeld der Welt im Hochtal von El Tatio. Hier dampft und sprudelt es aus der Erde, und das Wasser ist so heiß, dass man sich daran verbrennen kann.

Absolut sehenswert ist der „Salar de Atacama“, der größte Salzsee Chiles mit einer Fläche von ca. 3000 Quadratkilometern. Bei Sonnenuntergang bieten sich zauberhafte Fotomotive: Flamingos im türkisfarbenen Wasser stehend, dahinter eine glänzende bonbonfarbige Wüste und am Horizont schneeglitzernde Vulkane! An der ‚Laguna Cejar‘ kann man auch baden. Über 40% Salzgehalt des Sees sorgen für ein Feeling wie im Toten Meer.

Der kleine Norden

Strand mit Felsen und Wellen

Der Norte Chico beginnt in der Region um Copiapó klimatisch noch als Trockenwüste. Einen ausgedehnten Badestopp kann man gut in dem südlich von Caldera gelegenen Bahía Inglesa einlegen. Hier finden sich die schönsten Strände von ganz Chile. Copiapó, Hauptstadt der Region Atacama, ist geprägt durch den Bergbau. Im 19. Jh. war es das Silber, das den Reichtum brachte. Aus dieser Zeit findet man hier zwar überwiegend verfallene, aber dennoch schöne Patrizierhäuser. Heute sind Kupfer und Gold die Metalle, die das Geld bringen.

Der Süden – das einsame Patagonien und Feuerland

Sonnenuntergang an der Küste fotografiert durch Bäume

Der tiefe Süden ist eigentlich nur etwas für den Sommer, also unserem Winter. Die Temperaturen sind höher, der Wind nicht so stark. Bis ins Weinbaugebiet um Puerto Montt herum sind natürlich alle Jahreszeiten noch möglich.

Der Süden hat eine ganz charakteristische Landschaft und ist geprägt von Fjorden, den Anden und vielen Begegnungen mit Mensch und Natur.

Die Region ums Kap Hoorn ist natürlich das Ende einer Fahrt im Camper.

Tipps für die Fluganreise nach Chile

Bei der Auswahl des Fluges sollten Sie auf die Flugdauer achten. Der Flug mit LAN Chile über Madrid ist zwar häufig etwas teurer, dafür ist die Anreise einigermaßen bequem und schnell. Flugangebote über Nordamerika nach Santiago de Chile dauern häufig sehr lang und sind mit zweimaligem Umsteigen verbunden. Es ist ebenso sinnvoll, das Wohnmobil erst am Folgetag zu übernehmen. Die Übergabe erfordert Zeit und Konzentration.


Wissenswertes zum Fahren

Fähren

Es gibt einige Straßen in Chile, die enden am Fähranleger – ohne Alternative. Wenn dann auch noch die Fähre ausgebucht ist, scheint ein Umweg von mehreren Kilometern nicht gerade attraktiv. Gerade auf der Strecke von Puerto Montt in den Süden sollten einige Fähren vorab gebucht werden, vor allem in der Hochsaison (Dezember – März)

4×4 oder normal?

Die Straßen im Süden werden von Jahr zu Jahr besser. Es gibt immer weniger Schotterstraßen. Die normalen Schotterabschnitte sind jedoch auch ohne 4×4 zu bewältigen, auch mit einem Mietwagen mit Dachzelt, natürlich sollte man aber vom Gas runtergehen. Ein Muss ist 4×4 in der Hochsaison in Patagonien nicht mehr.

Huch, es müffelt!

Wenn es unangenehm aus dem Motor nach Verbranntem riecht, Pause machen – sofort. Nach endlosen Serpentinen und ständigem Rauf- und Runterschalten kann die Kupplung in Mitleidenschaft gezogen werden. Der Motor kann kaputt gehen. Also mal gerne eine Pause einlegen. Bei Automatik erledigt sich das Thema von alleine.

Mit dem Chile Camper ins Ausland fahren

Bolivien

Bitte immer nachfragen, ob die Einreise nach Bolivien auch wirklich möglich ist. Ihre Papiere sind beim Grenzpunkt in der Regel „ungültig„. Ein beliebtes Spiel der Grenzkontrolle. 50 US-Dollar in bar helfen in der Regel.

Argentinien

Argentinien ist eine Standardsituation. Die Grenzübergänge sind professionell, man benötigt jedoch unbedingt die passenden Papiere. Die werden jedoch von jedem Vermieter gerne ausgestellt. Man kann aber auch in Argentinien ein Fahrzeug anmieten.

Peru

Peru ist häufig kein Problem, aber bitte vorher fragen. Man kann jedoch sehr gut auch direkt in Peru mieten. Der Vermieter Intorno ist sehr hilfsbereit und professionell.

Chile Reiseinfos & Wissenswertes

Einreise & Ortszeit

Die Einreise nach Chile ist ohne weitere Komplikationen mit dem Reisepass möglich. Im Sommer hat Chile eine Zeitdifferenz von 6 Stunden.


Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise nach Chile kein Visum, wenn sie nicht länger als 90 Tage im Land bleiben. Bei der Einreise wird eine Touristenkarte (Tarjeta de Turismo) erstellt, die das späteste Abreisedatum nennt und die während des Aufenthaltes aufbewahrt werden sollte. Der Reisepass sollte noch mindestens 6 Monate, gezählt ab dem geplanten Abreisedatum, gültig sein. Bitte informieren Sie sich im Vorfeld Ihrer Reise noch zu aktuellen Zollbestimmungen.

Bezahlen & Telefonieren & WLAN

Landeswährung ist der chilenischen Pesos (CLP). Kredit-/Debitkarten, werden in vielen Geschäften, Restaurants und Hotels aktzeptiert. Es kann aber auch durchaus vorkommen, dass Sie in Bar zahlen müssen. Zum Geldabheben am Automaten benötigen Sie eine Kreditkarte mit PIN. Es ist immer ratsam, etwas Bargeld für Einkäufe und zum Tanken in abgelegenen Orten bereitzuhalten. Wir empfehlen Ihnen Bargeld (€ oder US$) vor Ort in seriösen Casas de Cambio (Wechselstuben) oder direkt bei der Bank zu tauschen. 

Sie können Ihre ausländische SIM-Karte für Roaming verwenden, aber lokale Prepaid-SIM-Karten sind oft kostengünstiger und bieten schnelles 4G- oder 5G-Internet. Das Roaming mit Ihrer europäischen SIM-Karte kann hohe Kosten verursachen. An den meisten Flughäfen und in städtischen Gebieten finden Sie Telekommunikationsgeschäfte – dort können Sie eine lokale SIM-Karte erwerben und die Experten vor Ort helfen Ihnen auch bestimmt bei der Aktivierung. Das Internet in Chile ist zuverlässig und in den meisten Städten und touristischen Gebieten weit verbreitet. Viele Restaurants und Cafés bieten kostenloses WLAN für Gäste. Wenn Sie mit Ihrem Camper auf einem der Nationalpark-Camps  die Nacht verbringen, können Sie auch meistens das dortige WiFi benutzen.

Sprache & Kultur

Die Verständigung auf einer Chile-Reise für Spanisch-Anfänger könnte anfangs herausfordernd sein, denn das chilenische Spanisch kann sich von anderen bekannten Varianten der Sprache unterscheiden, da es oft schneller und mit einzigartigen Ausdrücken gesprochen wird. Die meisten Chilenen sind geduldig und helfen gerne, wenn es Schwierigkeiten gibt. Außerdem sprechen viele Einheimische gutes Englisch, das einem in jedem Fall weiterhilft – besonders bei der jüngeren Generation. 

Die chilenische Kultur ist reich und vielfältig. Die Menschen sind stolz auf ihre indigenen Wurzeln und ihr kulturelles Erbe. Musik z.B. ist ein wichtiger Teil der chilenischen Kultur. Laute Cueca-Tänze und romantische Balladen, die sogenannte Nueva Canción Chilena, sind beliebt. Wenn Sie Gelegenheit haben, ein Live-Konzert zu besuchen oder Straßenmusiker auftreten, sollten Sie das auf keinen Fall verpassen. Ansonsten empfehlen wir Ihnen unterwegs beim Fahren mal das Radio einzuschalten, um etwas von der Vielfalt der Musik mitzubekommen. Die Kunstszene in Chile ist sehr lebendig, mit vielen talentierten Malern und Bildhauern. Schauen Sie bei einem Stadtspaziergang in Santiago oder Valparaíso doch mal in einer der zahlreichen Galerien oder Museen vorbei, um einen Einblick in die zeitgenössische Kunst des Landes zu erhalten.

Essen & Einkaufen

In Chile erwarten Sie einige kulinarische Highlights, die auch in anderen Ländern Südamerikas häufig auf der Speisekarte zu finden sind. Starten Sie zum Beispiel mit dem Klassiker: einer würzigen Empanada. Diese knusprige Teigtasche, die mit einer köstlichen Mischung aus Hackfleisch, Zwiebeln, Eiern und Oliven gefüllt ist, gibt es als Snack in jeder Bäckerei und auf jedem Straßenmarkt. Als Nationalgericht gilt der Pastel de Choclo, ein deftiger Maisauflauf, der mit Hähnchen, Eiern und Oliven gefüllt ist – ein wahres Vergnügen für den Gaumen. Wenn Sie gerne Fisch essen, dann sollten Sie Ceviche probieren. Die Delikatesse wird meist aus hellem rohen Fisch mit einer würzigen Marinade aus Limettensaft, Koriander, Chili und Knoblauch serviert.  

Das Einkaufen in Chile ist ein Erlebnis für sich, vor allem auf den bunten Straßenmärkten. Der Mercado Central in Santiago, berühmt für seine frischen Meeresfrüchte und lokalen Produkte, ist ein Muss für jeden Besucher. Falls Sie also in der Nähe sind, empfehlen wir einen Besuch. Auch in kleineren Städten und Dörfern in Chile gibt es oft lokale Straßenmärkte. Diese Märkte sind in der Regel einmal pro Woche geöffnet und bieten eine Vielzahl von Produkten, von frischem Obst und Gemüse bis hin zu lokalem Kunsthandwerk. Sie sind ein wichtiger Treffpunkt für die Einheimischen und bieten eine großartige Möglichkeit, das lokale Leben und die Kultur zu erleben und vielleicht sogar das ein oder andere Souvenir zu erwerben.

Die Öffnungszeiten variieren je nach Art des Geschäfts und Standort. Die meisten Geschäfte und Einkaufszentren öffnen um 10 oder 11 Uhr morgens und schließen um 20 oder 21 Uhr. Große Supermärkte haben oft längere Öffnungszeiten. Beachten Sie, dass viele Geschäfte am Sonntag geschlossen sind oder kürzere Öffnungszeiten haben. Wir empfehlen Ihnen, die Öffnungszeiten vorher noch einmal zu checken, wenn Sie unsicher sind.

Gesundheit & Versorgung

Wie überall, empfehlen wir auch in Chile eine extra Kranken-Versicherung.

Chile hat eine gut entwickelte Gesundheitsinfrastruktur hat, besonders in größeren Städten und touristischen Gebieten. Es gibt zahlreiche Krankenhäuser, Gesundheitszentren und private Kliniken, die qualitativ hochwertige medizinische Versorgung bieten. In den größeren Städten wie Santiago, Valparaíso und Concepción finden sich auch mehrsprachige Ärzte und medizinisches Personal, was die Kommunikation erleichtern kann.

Apotheken, bekannt als „Farmacias“, sind in Chile weit verbreitet und bieten eine Vielzahl von Medikamenten, oft auch ohne Rezept. Es ist jedoch ratsam, eine ausreichende Menge an verschriebenen Medikamenten mitzubringen, da nicht alle spezifischen Medikamente in chilenischen Apotheken erhältlich sein könnten.

In Notfällen wählen Sie die 131 für den Krankenwagen. Private Krankenhäuser und Kliniken bieten oft sehr gute Notfallversorgung, können jedoch teuer sein, wenn Sie die Kosten selbst tragen müssen. Daher empfiehlt es sich, eine umfassende Reisekrankenversicherung abzuschließen, die auch diese Kosten abdeckt.

In ländlichen und abgelegenen Gebieten kann die medizinische Versorgung eingeschränkt sein. Es ist daher ratsam, sich vor Reisen in solche Gebiete gut auf mögliche gesundheitliche Notfälle vorzubereiten und eine Reiseapotheke oder ein Erste-Hilfe-Set dabei zu haben.